von gosuke

Nihon Projekt Kritik



So da will ich mich mal an konstruktiver Kritik versuchen. Also der Aufbau und die Organisation des Projektes und der Reise war wirklich gut. Peters Einsatz für das Projekt, aber auch für uns war wirklich toll. Ich habe während eines Projektes noch nie den Eindruck gehabt, daß der Prof. mehr Zeit mit der Projektarbeit verbringt als ich und bis wir konkret mit der gestalterischen Arbeit angefangen haben, war dies tatsächlich mein Eindruck. -> Also großes Lob Peter! Ich bin recht stolz auf das Projekt, nicht nur weil ich glaube, das meine eigene gestalterische Arbeit zu meinen besseren gehört, sondern weil wir alle gemeinsam auch über die gestalterischen Arbeiten hinaus, ne ganze Menge auf die Beine gestellt haben. Das lag vor allem daran, daß Peter die Meßlatte von Anfang an ziemlich hoch gelegt hat und uns eine Vielzahl von kleineren Aufgaben (theorethische und praktische) gegeben hat. Das fand ich prinzipiell gut, weil es dem Projekt (der Reise) gerecht wurde und uns gut vorbereitet hat. Das hatte aber auch Nachteile, die nicht von der Hand zu weisen sind. Wir haben allesamt mit den gestalterischen Arbeiten zu spät angefangen, sowohl innerhalb des Projektes konkret darüber zusprechen, als auch mit der eigentlichen Arbeit. Hier wäre es von Peter womöglich besser gewesen, dies nach Dococomo zu forcieren und einige der Seminare/Referate nach hinten zu verschieben evt. auch ein zusätzliches Plenum zu machen. Kurzum: Ich glaube, daß die Vielzahl an verschiedenen Arbeiten, die wir für das Projekt geleistet haben (Kurzreferat, Referat, Docomo, Sponsoren, Party, Plakate, Sprachkurs, ...) unser Augenmerk stark beansprucht hat. Ein wirklich früheres rangehen an die gestalterische Arbeit war glaube ich, für jemanden, der auch noch ein Seminar und einen Fachkurs besucht hat und über die Uni hinaus auch noch Privatleben besitzt eigentlich nicht drin. Dadurch ist eine Einheitlichkeit in der Präsentation unserer Arbeiten nicht so entstanden, wie ich mir das vorgestellt hatte. Durch die Plakate und Flyer (Jan) und die Beschriftungen unserer Arbeiten (Kryschda), sowie durch die Webseite (Sandra), war es zumindest kein völlig loser Haufen. In der Vorbereitungsphase find ich vor allem die Party mit Kino erwähnenswert. Ersteinmal weil sie super gelaufen ist und zweitens weil wir gemeinsam etwas geschafft haben und die Gruppendynamik so bereits vor der Reise intensiviert worden ist. Bis zur Reise und natürlich auch während der Reise ist die gegenseitige Unterstützung immer besser geworden, so daß wir wirklich auch als Gruppe in Japan aufgetreten sind. Auch Peter als Teil unserer Gruppe fand ich klasse, stets locker genug um voll integriert zu sein, aber trotzdem mit dem nötigen Überblick des Lehrenden, auch wenn es manchesmal am nötigen Durchsetzungsvermögen mangelte, den Japanern klar zu machen, daß sie nicht von einer Sekunde auf die andere, unabgesprochen Pläne für uns machen dürfen. Zur Zeit in Tokio: Der Unibesuch in Toride, gleich am ersten Tag war eher ungünstig, ansonsten war es mir fast schon zuviel sightseeing in großer Gruppe mit festem Zeitplan. dadurch entsprach die Aufmerksamkeit nicht dem eigentlichen Interesse (Electric City). Die Zeit in Tokio hätte uns wahrscheinlich am Ende der Reise besser getan, dann hätten wir uns dort freier bewegt. Gerade das klasse Hotel, bot uns ja eigentlich die Möglichkeiten unabhängiger zu sein als in Gastfamilien. Zur Zeit in Tajimi: Die hat mir persönlich am besten gefallen, was mit Sicherheit auch an meiner Gastfamilie lag. Zur Zeit in Nagoya: Hier hat uns auf jeden Fall ein ganzer Tag vor Beginn der ISEA gefehlt. In neue Gastfamilien rein, Gallery organisieren, ISEA abchecken, neue Stadt, - das war am ersten Tag viel zu viel, vor allem da wir auch recht weit auseinander waren und unterschiedliche Fahrtzeiten hatten. Unsere Ausstellung in der Gallery fand ich für sich selbst betrachtet sehr gelungen, die Einbindung in die ISEA dagegen eher schwach. Überhaupt war ich von der ISEA und ihrer Organisation ziemlich enttäuscht. Wir selbst hätten noch auf unseren Flyern und Plakaten, das ISEA-Logo unterbringen können, aber sonst konnten wir glaube ich nichts tun, um näher an das Symposium heranzurücken. Was auf den Flyern definitiv noch gefehlt hat, waren die Öffnungszeitem der Gallery und der Name der Subwaystation um die Ecke. Insgesamt fand ich das Programm in Japan sehr stressig, und hatte stets den Eindruck hinterherzuhecheln, keine Zeit zu haben, die vielen Dinge aufzunehmen oder gar zu verarbeiten. Trotzdem fällt mir nichts so wirklich ein, worauf ich gerne verzichtet hätte, die vielen Besuche der Universitäten fand ich nämlich gut, nur war mal wieder meistens nicht genug Zeit, sich mit den japanischen Studenten zu unterhalten, oder tiefere Einblicke in ihre Arbeiten zu erlangen. Bei Peters Univorstelllungsshow, hätte ich mir mehr Variation gewünscht. Gerade bei der Happinessparty, hätte man besser unsere Arbeiten präsentiert und bei mehr Zeit danach, das Uniprogramm angeknüpft und nicht umgekehrt. Insgesamt waren wir sehr gut, fast schon zu gut vorbereitet, wie ich bei meiner sehr westlichen Hostfamily in Tajimi feststellen musste, so daß mir Japan gar nicht so exotisch erschien, wie ich erwartet hatte.


 
 
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